30.01.2012 Sie sind die einzige Karnevalgruppe, die Niederdorfelden zu bieten hat. Vor 27 
Jahren gegründet, sind Votifela in der fünften Jahreszeit in Niederdorfelden nicht mehr 

wegzudenken. Am Samstag luden sie zur ersten Karnevalssitzung im Bürgerhaus ein. Die 
zweite folgt am 4. Februar.  

 

 

Niederdorfelden.   


 

Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Willi Leibrock und Rolf Bachmann, Mitglieder im 
örtlichen Tischtennisverein, wollten eine Karnevalssitzung für ihren Verein initiieren. Doch 

der damalige Bürgermeister Wilfried Schneider (SPD) regte an, vor größerem Publikum zu 
spielen. Das aber war den beiden zu riskant. 


 

Mit Hilfe von drei weiteren Vereinen gründete sich der lose Zusammenschluss Votifela. Er 
besteht aus Volkschor, Tischtennisverein, Freiwilliger Feuerwehr und den Landfrauen. "Es ist 

viel Arbeit", sagt Bachmann, der mit Leibrock Manager der Gruppe ist. 


 

Büttenreden "im entschärften Dialekt" und die Kultfigur des Dorfeller Spaziergängers sind 
auf die Niederdorfeldener zugeschnitten. Doch auch Auswärtige haben ihren Spaß. Und 

"wem‘s ned gefällt, der is‘ schwer dro schuld", formulierte Sitzungspräsident Reinhard 
Schott. 


 

Mit Ingrid Schott, der Frau die sich was traut, trat dieser Vorfall nicht ein. Die Hotelbesitzerin 
brach das Eis mit einer von Gesang durchsetzten Büttenrede und Schunkeleinlagen. Auch die 

Gardetanzgruppe Wachenbuchen und das Männerballett der katholischen Kirche erhielten viel 

Applaus. Die Männer mimten Figuren in einem Spielzeugladen. Trainerin Gabi Janko band 

auch Ex-Bürgermeister Matthias Zach (Grüne) als Schwammkopf "Spongebob" in die 

Inszenierung ein. 

 

Frank Umlauf gefiel in der Rolle des Bauer Kall. In seiner Büttenrede berichtete der gelernte 
Flugzeugmechaniker über "immer mehr doofe Leut mit blöde Fraache". Büttenrednerin 

Claudia Schütz suchte verzweifelt einen Mann: "Ich stell mich nackt auf den Balkon, es wird 
schon einer  kommen." Eine Mischung aus Showtanz und Theater bot eine Showtanzgruppe 

des Karnevalvereins Wachenbuchen als Premiere. Die jungen Tänzerinnen wurden mit 
stehenden Ovationen gefeiert. Auf anderes Terrain wagte sich Sascha Köhler als Vorzeige- 

Assi. "Extra Tour", die Tanzgruppe Niederdorfelden, die 2011 als notgelandete Stewardessen 
Bühnenerfolge feierten, vermittelten mit Samba südamerikanisches Flair. 

 

Erwin Erl, Urgestein des Karnevals in Niederdorfelden, zeigte den schwierigen Weg zum 
Nichtraucher auf. "Ohne Raucherhusten bin ich fit, für die Votifela in der Bütt‘." Sehnsüchtig 

erwartet wurde der Auftritt von Gabi Janko und Wolfgang Kraus als Bänkelsänger. Mit 
geschliffenem Wortwitz kamen sie hervorragend beim Publikum an. 


Die Votifela-Singers unter Leitung von Astrid Hoffmann stellten den Sonntagskrimi "Tatort" 

szenisch und musikalisch nach. Finanzgangster Wilfried Schneider ließ sich aus Eifersucht zu 

 

einem gespielten Schuss verleiten und Falcos "Der Kommissar" verführte zum Mitsingen. Der 
Auftritt dürfte besonders Markus Danz gefreut haben, der als Oberkommissar im Elferrat saß. 

 

Ein weiterer Höhepunkt war der "Dorfeller Spaziergänger" Karl Markloff. Er skizzierte die 
Geschehnisse des Jahres nach: "Wie ich Bürgermeister werden wollte, hat es ned geklappt. 

 

Jetzt war ich‘s uff omal. Mer muss nur warte könne", spielte Markloff auf seine Funktion als 
amtierender Rathauschef noch bis zum 1. Februar an. gia